„Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts.“ Wenn das eigene Leben auf dem Spiel steht oder das unserer Liebsten, dann verschieben sich alle Perspektiven. Sei es durch Krankheit oder äußere Gewalt – der nahende Tod ist ein kristallklarer Spiegel des Lebens. Er bringt Wahrheit und Klarheit.
Und wichtige Fragen stellen sich auf neue Weise: Was habe ich bisher mit meiner Lebenszeit Sinnvolles angefangen? Und zu einem guten Ende gebracht?
Wie treffe ich Entscheidungen? Tue ich das, was mir wirklich wichtig ist, oder flüchte ich mich in Ausreden des nicht Könnens oder Müssens? Lebe ich in Übereinstimmung mit meinen inneren Werten? Agiere ich immer noch Vergangenes aus, lebe ich blind in aktuellen Gefühlen oder handele ich zukunftsweisend? Und wie kann ich das überhaupt schaffen in unserer von Konflikten geprägten Welt?
Mit der Geburt eines jeden Kindes können wir das Wunder des Lebens erfahren. Seine pure Anwesenheit verändert uns und unsere Beziehung zur Welt. Wir sind plötzlich Vater oder Mutter und bleiben dies für alle Zeit. Mit dieser Erfahrung geht oft ein Hochgefühl einher, das uns bedingungslos mit diesem Kind verbindet und uns erlaubt, selbstsüchtige Wünsche zu vergessen.
„Im Wachsen bleiben muss der Mensch!“ zitierte Karlfried Graf Dürckheim in einem Vortrag seinen japanischen Lehrer im Bogenschießen. Eine Möglichkeit, dies zu erleben und zu üben, besteht darin, jede Handlung aus einer tieferen Absicht zu verstehen, die über das alltägliche Verständnis hinausgeht.
Heute geht es in meinem Gespräch mit Andrea Weu um große Fragen: Wie können wir reagieren, wenn das Leben immer enger wird? Was bedeutet „Spielen“ in einer Pandemie? Wie gehe ich mit meiner und der Angst der anderen um? Was ist mein „Ich“, und wie mache ich mich nicht abhängig von äußeren Umständen? Wie kann ich lieben lernen, wenn meine Familie, meine Freunde - gefühlt die ganze Welt - in Panik verfällt?
I wish you well – Ich wünsche Dir Gutes. In diesen Tagen oft gesagt und oft gehört, da das neue Jahr vor der Tür steht. Mir begegnete der Satz vor einigen Tagen, als ich mit dem Fahrrad auf dem Weg zur Arbeit war.