Nie hätte ich mir das vorstellen können. Kaum war meine erste Tochter geboren, begann ein völlig neues Leben für mich. 24 Stunden am Tag habe ich jedes Lebenszeichen registriert, jedes etwas lautere Atmen weckte mich aus dem Schlaf, jede Lebensäußerung, jede Bewegung faszinierten mich. Nach drei Tagen und Nächten war ich so erschöpft, dass ich einen Tag durchschlafen musste.
Heute vor 75 Jahren, am 9. August 1945: Die US-amerikanische Luftwaffe wirft eine zweite Atombombe über Japan ab: In Nagasaki sterben 36.000 Menschen, 40.000 werden verletzt.
Beim Fensterputzen habe ich heute eine kleine Spinne entdeckt. Die Idee für meinen heutigen Text war geboren. Denn allein das Wort „Spinne“ löst die unterschiedlichsten Gefühle und Reaktionen aus.
Wie können wir Eltern unsere Kinder am besten auf eine heute noch völlig unbekannte Zukunft vorbereiten? In welchen Momenten ist es wichtig, dass wir die Führung übernehmen, dass wir unsere Kinder lehren, fördern und zum Lernen motivieren, und wann ist es besser, die Kinder ausprobieren zu lassen und so all jene Kräfte in ihnen unterstützen, die ihr Interesse von innen leiten?
Heute ist mir ein altes Wort wieder in den Sinn gekommen, dass mir in meinem Studium vor 25 Jahren das erste Mal begegnet ist: Autopoiesis. Es stammt aus dem Altgriechischen, zusammengesetzt aus αὐτός „selbst“ und ποιεῖν „schaffen, bauen“, und beschreibt den Prozess der Selbsterschaffung und -erhaltung eines Systems in immerwährendem Dialog mit seiner Umgebung.